In Memoriam Heike Matthiesen (1964-2023)

Es gibt Nachrichten, mit denen man einerseits irgendwie rechnet und die einen, wenn sie dann kommen, andererseits doch erstmal rat- und sprachlos zurücklassen.

Die Nachricht vom Tod meiner geschätzten Kollegin und Musikfreundin Heike Matthiesen ist so eine.

Kurz vor Weihnachten 2023 ist sie gestorben.

Noch vier Wochen vorher hatten wir uns Messenger-Nachrichten geschrieben und sie erzählte einmal mehr von ihrem Plan, mit 90 Jahren mit den Berliner Philharmonikern zu debütieren.

Es sollte nicht sein.

Heike sprühte vor Energie und Enthusiasmus und schaffte es, alle um sie herum mitzunehmen und eine großartige, angenehme Atmosphäre zu schaffen. Sei es bei ihren Konzerten oder ihrer Arbeit im und für das Archiv Frau und Musik, auf der Musikmesse oder im kleinen Kreis bei der Feier von Goethes Geburtstag.

Sie brachte Menschen zusammen und ich bin dankbar für ihre Zugewandtheit und für ihre Begeisterung auch für die wildesten Ideen.

Einmal sagte ich zu ihr, ich könnte mir ein Konzert in unserem Garten vorstellen, mit der Ladefläche unseres Hanomag als Bühne. Und Heike sagte sofort, ich komme und spiele.

Auch das sollte nicht sein.

Was bleibt, sind Erinnerungen an eine warmherzige begabte Musikerin, deren Vermächtnis und Beitrag nicht nur, aber vor allem zur Frauenmusikgeschichte jetzt noch gar nicht zu ermessen ist.

Es gibt so vieles, was ich über Heike und meine Erlebnisse mit ihr erzählen könnte. Nicht für alles habe ich im Moment Worte.

Wo Worte fehlen, mag die Musik sprechen: „Wolken & Licht“ für Orgel, aufgenommen am 28.12.2023.


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