Offener Brief zu „KI“ in der Musik(produktion)

Mein Frollege Stephan von Schall & Stille, den regelmäßigen Leser*innen dieses Blogs sicher ein Begriff, hat einen sehr durchdachten und persönlichen offenen Brief an den CEO von Suno verfasst, der die Meinung vertritt, dass Menschen es brauchen, auf einen Knopf zu drücken und mit Hilfe von künstlicher „Intelligenz“ Musik zu „machen“. Viele Musiker*innen sehen das anders. Ich übrigens auch.

Stephans lesenswerter Beitrag in englischer Sprache findet sich hier und ich kann ihm in vielen Punkten nur zustimmen.

Natürlich kann es spannend sein zu entdecken, was maschinelles Lernen kann – aber zu glauben, dass menschliche Kreativität durch diese Technik abgebildet werden kann, oder dass es sogar erstrebenswert sei, kreatives Tun an die Technik auszulagern, das ist ein Irrweg sondergleichen und wird uns mittelfristig mehr kosten als die Sache wert ist.

An dieser Stelle auch noch einmal der Hinweis auf das neue Album „Malers Hüs„, dem ich mehr Verbreitung wünsche, nicht nur, weil ich daran mitarbeiten durfte.

Worüber ich als Musikerin ja viel lieber sprechen würde als über „KI“-Programme, die „Songs“ schreiben, sind Entwicklungen in der Technik des Instrumentenbaus und auch in der elektronischen Klangerzeugung und wie wir diese kreativ nutzen können und vielleicht auch, wo jede*r die persönlichen Grenzen zieht. Egal, ob es sich um Drum Machines handelt oder um künstliche Stimmen, um Klangmodellierung oder Orgelpfeifen, um Schwingungen, Resonanzen und einfach alles, was wir Menschen so benutzen, um musikalische Geräusche zu machen.


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