Wer mich von Twitter her kennt, hat vielleicht schon einmal den #project5050 Hashtag bei mir gelesen. (Twitter nutze ich aus verschiedenen Gründen im Augenblick nicht, aber ich bin im Fediverse aktiv und werde den Hashtag dort vielleicht auch künftig mit Leben füllen.)
Was ist mein 50-50-Projekt? Wenn ich einen Gottesdienst an der Orgel begleite und gestalte, lege ich Wert darauf, dass die Orgelstücke, die ich spiele, möglichst vielfältig sind. Dazu gehört, dass ich mir Gedanken mache, welches Stücke zum Thema des jeweiligen Sonntags passt, welches Stück zum Eingangs- oder Wochenlied passt und natürlich auch, von welchen Komponist*innen ich etwas spiele. Obwohl es eine Vielzahl an Komponistinnen gibt, die für Orgel geschrieben haben (meine längst nicht vollständige Liste umfasst derzeit 250 Namen), kommen ihre Werke im (kirchen-)musikalischen Alltag oft zu kurz.
Deshalb ist mein Ziel, dass ich stets eine ausgewogene Mischung spiele: wenn das Orgelvorspiel von einem Komponisten stammt, dann wähle ich als Orgelnachspiel ein Werk einer Komponistin. Und umgekehrt. Und ich spiele regelmäßig auch Stücke der großen Familie „Unbekannt“ (Anonymus/Anonymous) – es ist durchaus möglich, dass sich darunter Werke von Frauen finden, weil wir schlicht (noch) nicht wissen, aus wessen Feder die Musik nun genau stammt.
Heute, am 8.1.2023, habe ich ein Werk von Johann Krieger (1651-1735) und ein Werk einer unbekannten Meisterin gespielt.