Wilhelmina Koch: Klaviersonate in G

Wilhelmina (Mina, Minna) Amalie Koch (1865-1924) habe ich kürzlich in einem Beitrag über Kirchenlieder von Komponistinnen erwähnt.

Obwohl eine ihrer Melodien als Nr. 407 zum Text „Stern auf den ich schaue“ von Adolf Krummacher Eingang in den Stammteil des Evangelischen Gesangbuchs von 1993 gefunden hat, reiht sie sich in die lange Schlange von Komponistinnen ein, über die wenig bekannt ist und vor allem von denen nur wenige Werke tatsächlich ohne großen Recherche-Aufwand zugänglich sind.

Es gibt bei IMSLP die „Sonate No. 1“ für Klavier in G-Dur. Laut Deckblatt „herausgegeben für die Autorin“ von John J. Hood in Philadelphia. Offen ist derzeit die Frage, ob es sich mit den drei Seiten tatsächlich um eine ganze „Sonate“ handeln könnte oder ob in irgendeiner Ecke in einer Bibliothek oder in einem Archiv oder auf einem Dachboden oder im Keller noch weitere Sätze liegen, die bisher nicht eingescannt wurden. Eine schöne Forschungsfrage!

Ich kenne aus dem 18. Jahrhundert viele einsätzige „Sonaten“, aber Wilhelmina Koch dürfte in ihrem Musik- und Harmonielehreunterricht auch mit mehrsätzigen Sonaten in Berührung gekommen sein, so dass ich die Frage, ob „das denn alles sein kann“, unbeantwortet lassen muss.

Was ich aber sagen kann, ist, dass der Teil der Sonate, der vorliegt, ein geeignetes Stück für den Fortgeschrittenenunterricht ist und mir beim Spielen viel Spaß macht. Es lohnt sich, da mal hineinzuschauen.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von