Der Dirigentin Eva Meitner habe ich es zu verdanken, dass ich die 25 Etüden op. 50 der französischen Komponistin Louise Farrenc kennenlernte. Eva Meitner begann im Frühjahr 2020 mit einer Videoserie von Minikonzerten auf dem Toy Piano und später auch auf dem Klavier, genannt CoCo. 2022 änderte sich der Fokus des CoCo-Projekts und Eva Meitner beschäftigte sich mit Etüden von Komponistinnen, so auch mit op. 50 von Louise Farrenc.
In verschiedenen Sammelbänden sind einzelne dieser Etüden aus op. 50 enthalten, so z.B. in „The Faber Music Women Composers Piano Anthology“ und in „9 Komponistinnen aus 3 Jahrhunderten“, im „Tonartenbuch“ und weiteren.
Als Komplettausgabe herausgegeben von Katharina Herwig erschienen im Florian Noetzel Verlag und zum Download bei IMSLP.
Die Etüden sind nicht nur wunderbare Übungsstücke für verschiedene Spieltechniken, sondern auch musikalisch absolut hochwertig und machen viel Freude. Sei es, dass die Melodiestimme hervorzuheben ist wie in No. 10, ein lockeres Staccato in beiden Händen wie in No. 3, eine Trillerübung wie in No. 7 oder eine Bassmelodie wie in No. 13, op. 50 ist eine Fundgrube für alle, die ihre Klaviertechnik verbessern wollen und aus meiner Sicht ein Muss in jedem Unterricht.
Und wer nach op. 50 noch nicht genug hat, findet mit op. 26 (30 études pour piano : dans tous les tons majeurs & mineurs), op. 41 (12 Etudes de dextérité) und op. 42 (20 Études de moyenne difficulté pour piano) weitere Betätigungsfelder. Mit diesen Sammlungen verlassen wir allerdings die Spielwiese der „leichten“ Etüden – lohnend sind sie allemal, und ein schönes Ziel für Fortgeschrittene.
Ich habe op. 50/10 und op. 50/11 aufgenommen.